zur Entstehung des Friedenstags
«Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünschst für diese Welt!»
Mahatma Gandhi
Einführung des Internationalen Tag des Friedens
Der Internationale Tag des Friedens wurde 1981 von der Generalversammlung der Vereinten Nationen eingeführt (UN-Resolution 36/67 vom 30. Nov. 1981). Gemäss diesem Beschluss sollte der Internationale Tag des Friedens immer am dritten Dienstag im September abgehalten werden.
Zwei Jahrzehnte später, im Jahr 2001, beschloss die Generalversammlung einstimmig, den 21. September zum Internationalen Friedenstag zu erklären und als Zeit der Gewaltlosigkeit und des Waffenstillstands zu begehen (UN-Resolution 55/282 vom 7. Sept. 2001).
Siehe auch unter:
https://www.un.org/en/observances/international-day-peace
UN-Resolution
In der UN-Resolution 55/282 von 2001 werden mehrere Gründe für die Einführung und Relevanz des Internationalen Tags des Friedens angegeben. Durch das Abhalten des Gedenktages sollen Friedensideale gestärkt, Konflikte abgebaut und Bewusstsein für das Thema geschaffen werden. Ferner soll dieser Tag als ein «Tag des globalen Waffenstillstands und der Gewaltlosigkeit betrachtet werden“, an dem „alle Menschen sowie Nationen ihre Feindseligkeiten […] einstellen sollen.» Auch die Sensibilisierung und Aufklärung der Öffentlichkeit sind zentrale Ziele des Internationalen Tag des Friedens (vgl. General Assembly 2001).
Jeremy Gilley
Der britische Schauspieler und Filmemacher Jeremy Francis Gilley *1969 ist Gründer der Non-Profit-Organisation "Peace One Day".
Er hatte massgeblich dazu beigetragen, dass der Internationale Friedenstag im September 2001 von der UN-Gereralversammlung zur Zeit der Gewaltlosigkeit und des Waffenstillstands bestimmt wurde.
Einen Vortrag von Jeremy Gilley mit deutschen Untertiteln findest du unter folgendem Link: Jeremy Gilley: One day of peace | TED Talk
Eine Zusammenfassung des Vortrags über die Entstehung der Bewegung One day of peace und des Internationalen Friedenstags findest du im nächsten Block.
Wenn weltweit die Waffen schweigen - und sei es nur für einen Tag - könnte dies der Anfangspunkt für Frieden sein!
Dieser Gedanke inspirierte den englischen Schauspieler Jeremy Gilley 1999 dazu, sich aufzumachen, um einen allerersten, weltweiten Waffenruhe-Gewaltlosigkeits-Tag zu schaffen. Es war die Geburtsstunde der Bewegung "Peace one Day" (Frieden für einen Tag). Jeremy Gilley nahm Kontakt auf mit Staatsoberhäuptern, Botschaftern, Glaubensgemeinschaften, NGO's und vielen anderen Organisationen. Getragen von seinem Vorhaben überwand er alle Schwierigkeiten. Er traf sich mit wichtigen Persönlichkeiten und bereiste 76 Länder, wo er mit verschiedensten Menschen - auch mit Kindern und Jugendlichen - über die Idee sprach. Alle Begegnungen dokumentierte Jeremy Gilley mit der Kamera. Mit dem gesammelten Bildmaterial wollte er die weltweite Gemeinschaft davon überzeugen, einen Tag des Friedens einzuführen.
Am 7. September 2001 erreichte Jeremy Gilley dieses Ziel: Der Internationale Tag des Friedens, der 21. September, soll gemäss Beschluss der UN-Generalversammlung als Zeit der Gewaltlosigkeit und des Waffenstillstands begangen werden.
Nun ging es darum, den Tag des Friedens bekannt zu machen und ihn auch stattfinden zu lassen! Denn wenn die Waffen für einen Tag schweigen und die Gewalt ruht, können sich Hilfswerke gefahrlos in Kriegsgebieten bewegen und die Menschen bekommen eine Gelegenheit, sich zu vereinen. Schliesslich gelang es Jeremy Gilley, die UNICEF ins Boot zu holen, und die UNAMA, die Hilfsmission der Vereinten Nationen in Afghanistan. Zusammen mit Jude Law reiste er in das kriegsversehrte Land, wo die beiden mit den Ältesten sprachen, mit Ärzten und Krankenschwestern, mit Soldaten und in Schulen. Sie nahmen Kontakt auf mit der britischen Regierung und sassen mit Vertretern der NATO und der Internationalen Sicherheitsunterstützungstruppe ISAF zusammen. Sie trafen sich mit der afghanischen Frauenrechtlerin und Politikerin Fatima Gailani und hielten Pressekonferenzen ab, die auf grosses internationales Interesse stiessen. Das war im Jahr 2008, und das Wunder geschah: Die Internationalen Truppen in Afghanistan versprachen, am 21. September keine Angriffe durchzuführen. Auch die Taliban liessen verlauten, dass sie sich nicht einschalten würden. Tatsächlich sank an diesem Tag die Gewalt um mindestens 70%. Diese Erfahrung zeigt, dass nichts unmöglich ist und dass - wenn viele Einzelne zusammenarbeiten - auch das nächste Ziel erreicht werden kann: Eine weltweite Feuerpause am Tag des Friedens.
Zusammenfassung des Vortrags von Jeremy Gilley verfasst von Theres Meyer im März 2024